Mensch, entscheide dich!
Wir treffen jeden Tag Unmengen Entscheidungen. Beginnen wir beim Kaffee am Morgen. Darf es ein Cappuccino ein Café Latte oder doch ein Verlängerter sein? Fahre ich mit dem Bus, dem Auto oder dem Fahrrad zur Arbeit? Welche Themen bringe ich heute ins Jourfix mit? Was bespreche ich lieber nächste Woche? Entscheidungen gehören zum Alltag. Wenn uns die Wahl des Kaffees schwerfällt und wir uns dann doch für Tee entscheiden, um den Kaffee an einen Kollegen abzutreten, wird das keine schwerwiegenden Folgen haben. Dennoch gibt es Entscheidungen, die größeren Einfluss auf die Zukunft haben, nicht nur uns selbst betreffen und einfach Konsequenzen haben.
Ja, das darf so sein. Nein, es bringt nichts, diese Entscheidungen vor sich herzuschieben. Was passiert dann nämlich? Diese Entscheidungen werden entweder von jemand anderem getroffen oder die Ereignisse überschlagen sich und die nicht getroffene Entscheidung fällt einem auf den Kopf.
Aber machen wir einen Schritt zurück – Woran liegt es eigentlich, dass keine Entscheidungen getroffen werden?
Zu viele Alternativen, manche Menschen sehen vor lauter Bäume den Wald nicht mehr.
Noch dazu sind alle Alternativen irgendwie gleich „unschick“.
Angst vor dem, was dann auf einen zukommt, irgendetwas falsch zu machen und schlichtweg vor den Konsequenzen. Mache ich mich durch diese Entscheidung vielleicht unbeliebt?
Es fehlen wichtige Informationen, um die Entscheidung treffen zu können.
Und wie treffe ich jetzt wirklich eine Entscheidung?
Ich versuch es heute mal mit dem Stellen ein paar vielleicht hilfreicher Fragen:
Wann hat sich denn die Frage nach einer Entscheidung eigentlich gestellt?
Was ist denn zur Entscheidungsfindung schon alles beigetragen worden? Welche Erkenntnisse wurden denn schon gewonnen?
Was muss der nächste Schritt sein, um zu einer Entscheidung zu kommen?
Was benötigt man denn noch, um zu einer Entscheidung zu kommen? (andere Personen, Meinungen, Ideen, Ressourcen,…) – wichtig dabei ist aber, dass die Entscheidung nicht auf andere abgewälzt wird. Sportlich sehen, selbst damit befassen! Es ist das eigene Thema!
Wenn die Entscheidung getroffen ist, wer hat den größten Nutzen? Wer muss ggf. am meisten leiden?
Wieviel Freude macht es einem Selbst, wenn die Entscheidung getroffen ist?
Woran merkt man, dass die Entscheidung schon längst getroffen ist, man diese aber noch nicht ausspricht oder gar wahrhaben will?
Und zum Schluss noch etwas Zynisches – was fällt einem ein, um den Weg zur Entscheidungsfindung noch weiter hinauszögern zu können?
Nicht immer ist die "falsche" Entscheidung das Schlimme. Manchmal ist das Nichtentscheiden viel schlimmer. Oftmals gibt es auch kein falsch oder richtig. Dann bleibt nur getroffen oder eben nicht. Und es ist ganz klar, dass man mit Entscheidungen nicht immer alle glücklich macht. Aber fragt euch mal selbst, was besser ist – eine Entscheidung, die vielleicht nicht glücklich macht oder eine Entscheidung, auf die ewig gewartet wird und es ist kein Lösungsansatz in Sicht?
Entscheiden, Trauen, los, jetzt!